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28.02.2019 // Recht + Betriebspraxis

Ratgeber „Sofortmaßnahmen bei Cyber-Angriffen“

Am 1. Februar haben Innenminister Thomas Strobl und Justizminister Guido Wolf gemeinsam mit Versicherern einen kurzen Ratgeber für Unternehmen für den Fall von Cyber-Angriffen vorgestellt. Der Krisenplan soll Unternehmen helfen, die Ermittlungszusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden im Ernstfall schneller einzuleiten.

Mit dem ressortübergreifend erarbeiteten Ratgeber „Sofortmaßnahmen bei Cyber-Angriffen“ wollen Strobl und Wolf gemeinsam mit dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) bei Unternehmen für eine bessere Krisenvorbereitung und mehr Strafanzeigen bei Attacken werben.

Der Krisenplan soll Unternehmen helfen, die Ermittlungszusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden im Ernstfall schneller einzuleiten. Er gebe konkrete Hilfestellungen, wie Unternehmen bei einem Angriff reagieren sollten und wie sie sich auf den Krisenfall vorbereiten können. Dazu gehört, die Verantwortlichkeiten im Unternehmen frühzeitig zu klären.

In Baden-Württemberg sind mit der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) und der Zentralstelle zur Bekämpfung der Informations- und Kommunikationskriminalität (ZIK) zwei spezialisierte Einheiten beim Landeskriminalamt bzw. bei der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart angesiedelt, um die wachsende Zahl der Angriffe aus dem Netz effektiver bekämpfen zu können. Während die ZAC als erste Ansprechstelle für betroffene Unternehmen dient, fungiere die ZIK als justizielle Zentralstelle und koordiniere im Bedarfsfall anschließend die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen, für die bei den Staatsanwaltschaften in Mannheim für den badischen sowie in Stuttgart für den württembergischen Landesteil hoch spezialisierte Cybercrime-Abteilungen zur Verfügung stehen.

Um gerade für kleine und mittelständische Unternehmen eine Anlaufstelle zu schaffen, wurde im vergangenen Jahr die Cyberwehr als einmaliges Pilotprojekt auf den Weg gebracht. Während sich die ZAC um polizeiliche Erstmaßnahmen und die Strafverfolgung kümmert, bietet die Cyberwehr unabhängig von der Polizei schnelle und praktische Hilfe, insbesondere bei der Wiederherstellung von Systemen und Daten. Die Cyberwehr nahm im August 2018 den Pilotbetrieb in der Technologieregion Karlsruhe auf.

Interessant ist in diesem Kontext möglicherweise auch, dass das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Mitte Februar ein Verbindungsbüro in Stuttgart eröffnet hat, und zwar in Räumen des Innen- und Digitalisierungsministeriums in der Stuttgarter Königstraße. BSI-Präsident Schönbohm und Digitalisierungsminister Strobl unterzeichneten zudem eine „Absichtserklärung zur vertieften Kooperation“. Das BSI soll das Ministerium zum Beispiel bei der durchgängigen Verschlüsselung des Landesverwaltungsnetzes und beim Aufbau und Betrieb eines Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS) unterstützen. An das neue Verbindungsbüro können sich auch Unternehmen wenden.

Den Ratgeber finden Sie in der Anlage zum Download.

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