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The winner takes it all

Mit ihrer Kollektion „Disordered Reality“ gewinnt Timea Jakob den 1. Stuttgart Fashion Award – unterstützt von Südwesttextil. In ihrer Kollektion verwendet die junge Designern unter anderem upgecycelte Werbebanner aus der Modeindustrie.

Am 19. Oktober war es endlich soweit und der erste Stuttgart Fashion Award wurde verliehen. In Zusammenarbeit mit dem Stadtkaufhaus Das Gerber und dem Stuttgarter Fashionlabel Wiederbelebt hat Südwesttextil den Award ins Leben gerufen, um jungen und engagierten Designern eine Plattform zu bieten und den Nachwuchs zu fördern.

In einer im Vorfeld stattgefundenen Sitzung der Fachjury, bestehend aus Jürgen Leuthe, Geschäftsführer der Fashionmarke Luisa Cerano aus dem Hause Hauber in Nürtingen, Dr. Alfred Haar, Modehandelsexperte und Aufsichtsratsvorsitzender beim Nagolder Herrenmodehersteller Digel AG, Designer Rafy Ahmed, Inhaber des Start-up-Unternehmens Morotai (bekannt aus „Die Höhle der Löwen“), Sarah Kürten, Mitgründerin des Stuttgarter Start-ups Wiederbelebt, das Upcycling-Mode kreiert, Hannah Kussel, Head of Retail im Stuttgarter Stadtkaufhaus Gerber, und Rebekka Rüth, Junior-Referentin für Projekte, Nachhaltigkeit und Kommunikation bei Südwesttextil, wurden aus den zahlreichen Bewerbungen drei Nominierte ausgewählt. Diese präsentierten ihre Kollektionen gemeinsam mit den Outfits, der im Gerber vertretenen Marken in Modenschauen. Begleitet von den Live-Bands „Otto Normal“ und „Technobeton“ wurde die Ladenstraße des Gerbers zu einem Spektakel für alle Sinne. Mit dabei waren außerdem die Südwesttextil-Mitgliedsunternehmen Morotai und Wiederbelebt, die ihre neuesten Kollektionen sowohl in der Modenschau als auch in einer gemeinsam PopUp-Box präsentierten. Zwischen den Modenschauen waren die Kollektionen der drei Finalisten in den Fluren des Gerbers zu sehen und die Besucher hatten die Gelegenheit, für ihren Favoriten abzustimmen. So gewann am Ende die Kollektion, die sowohl von der Fachjury als auch von den Zuschauern am meisten Stimmen erhielt.

Die drei nominierten Konzepte hätten unterschiedlicher nicht sein können. Die Kollektion mit dem Titel „Collapse“ des Designkollektivs MM11, bestehend aus elf Modeschülern des Kolping Berufskollegs für Mode + Design aus Stuttgart, machte sich zum Ziel, das heutige Modesystem zu hinterfragen. Dabei stießen verschiedene Stilrichtungen wie Sport, Street, Business, Military oder Couture aufeinander und spiegelten sich in kontrastierenden Materialien und überdimensionierten Schnitten wieder.

Die Bachelorkollektion der Reutlinger Modestudentin Annika Klaas mit dem Titel „Slow Curve“ glänzte wiederum durch filigrane Details, elegante Schnitte und ließ sich durch den US-amerikanischen Künstler und Bildhauer Ellsworth Kelly inspirieren. Gestrickte Materialien spielten bei der Kollektion eine besonders große Rolle.

Die Gewinnerin des Stuttgart Fashion Awards war schlussendlich Timea Jakob. In ihrer Kollektion „Disordered Reality“ kritisiert sie das Schönheitsideal, das durch digitale Medien geschaffen wird und den Druck immerzu perfekt zu sein: „Der Druck, perfekt zu sein, erfüllt unserer Leben. Nichts ist gut genug für uns – weder wir noch die Dinge, die wir besitzen, noch die Menschen um uns herum. Es gibt doch immer was auszusetzen.“

Um das scheinbar perfekte Bild wieder mit der Realität in Einklang zu bringen, verwendete Timea Jakob Modebanner. Die staatlich geprüfte Modedesignerin variierte diese miteinander und schuf dadurch eine Art Verfremdung: „Durch die Zerstörung der Perfektion möchte ich der Welt zeigen, dass auch etwas, das Augenscheinlich nicht perfekt ist, schön sein kann.“

Die junge Designerin war sichtlich gerührt über Ihre Nominierung und die Auszeichnung durch den Award: „Für mich war es unfassbar, dass jemand meine Sachen so toll findet, dass ich dafür einen Preis bekomme!“ Bei der Verleihung bedankte sie sich bei der Fachjury und dem Publikum, welche gemeinsam für sie gestimmt hatten.

Die Gewinnerin freute sich sehr über ihren Preis: ein exklusiver Praktikumsplatz bei Wiederbelebt, eine Subvention ihrer zukünftigen Kreationen sowie die Möglichkeit, ihre Produkte in einer der PopUp-Boxen im Gerber zu verkaufen.

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