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Für Geschäftsführer Klaus Kremers (rechts im Bild) und Einkäufer Marcus Mauersberger (2. v. l.) von Paradies begann Anfang des Jahres 2019 die Reise zurück zu den Ursprüngen.
©Paradies GmbH
02.03.2020 // Innovation + Nachhaltigkeit

Auf den Spuren der Nachhaltigkeit: Organic Cotton Tour

Ein Porträt der Firma Paradies entlang ihrer Lieferkette „Back to Basic“ – zurück zu den Ursprüngen.

Die textile Wertschöpfungskette ist eine der globalsten der Welt und so ist es nicht verwunderlich, dass eine Reise zu textilen Produktionsstätten oft über mehrere Kontinente führt. Anfang des Jahres 2019 entstand beim Südwesttextil-Mitgliedsunternehmen Paradies die Idee, die Produktionsstätten, die in der Umstellung der eingesetzten Gewebe auf Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau im Bettwarensortiment eine essenzielle Rolle spielen, zu besuchen und gleichzeitig für die Kunden die Lieferkette sichtbar und transparent zu machen. „Back to Basic“ – zurück zu den Ursprüngen, zum Anfang der Lieferkette, zum Ausgangsort, zur Basis der Produkte.

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Back to Basic – zu den Ursprüngen der Lieferkette

Die Reise begann in der Blütezeit der Baumwollernte und führte die Delegation zu zwei Feldern nach Ägypten. Vor Ort bestimmt in den weitläufigen Baumwollfeldern die biodynamische Bewirtschaftung den Alltag, denn für die zweimal jährlich stattfindende Prüfung durch die Control Union müssen viele Aspekte beachtet werden. So erfuhren die Heimtextiler, dass für die Dünger eine natürliche Basis aus einer Mixtur aus Pflanzen verwendet wird und darüber hinaus zum Schutz vor Insektenfraß einheimische Vogelgattungen angesiedelt werden.

Der nächste Stopp der Reise war bei einem großen Familienunternehmen mit rund 2 000 Fairtrade zertifizierten Baumwollfarmen. Bei der Ankunft im Dorf wurden die Besucher mit großer Gastfreundschaft empfangen und so entstand schnell eine gemütliche Runde, in der der Austausch über die gemeinsame Leidenschaft für das textile Produkt im Fokus stand. Erzählungen aus dem Alltag des Biobaumwollanbaus wechselten sich mit interessierten Fragen nach dem Endprodukt und der weiteren Verarbeitung des Rohstoffs ab. Besonders freute das Paradies-Team die Erzählungen der Bauern über ständig stattfindende Weiterbildungsmaßnahmen und die durch den Verkauf der Biobaumwolle ermöglichte Bildung für viele Familien in der Region. So wurde aus dem geschäftlichen Treffen ein kultureller und freundschaftlicher Austausch, der mit gegenseitigen Geschenken gekrönt wurde. Die Bauern freuten sich über eigens für diesen Anlass angefertigte Sonnenschutzkappen und die Gäste von Paradies fühlten sich geehrt, einen Turban sowie den traditionellen Punkt auf der Stirn zu tragen.

Eine Reise entlang der Wertschöpfungskette

Weiter entlang der Wertschöpfungskette besuchte die Delegation noch eine indische Baumwollspinnerei. Auch bei dieser Stufe wurde erneut klar, dass die nachhaltige Produktion besondere Sorgfalt in jeder Prozessstufe beinhaltet. So erfolgt beispielsweise beim Trennen der Baumwollfasern von den Samen, die normalerweise ein Reststoff sind, eine Weiterverwertung zu Baumwollsamenöl, das beispielsweise als Tier-Kraftfutter verwendet wird.

Die letzte Station der Reise führte zu einer Weberei nach Pakistan. Hier ist die Textilindustrie der wichtigste Industriesektor und auch das Thema Nachhaltigkeit spielt eine zunehmend größere Rolle. Der dort ansässige Partner zur Gewebeherstellung befindet sich auf dem „grünen“ Weg und arbeitet aktuell an der Verringerung des CO2-Fußabdrucks sowie an einem allgemeinen nachhaltigen Ansatz in der Produktion. So besitzt das Unternehmen unter anderem eine Abwasserbehandlungsanlage, denn was in Europa selbstverständlich ist, ist in Pakistan ungewöhnlich. In der Anlage werden jährlich bis zu 1,5 Millionen Liter Wasser gefiltert und gereinigt. So werden Mensch und Umwelt in der grundsätzlich bereits wasserarmen Gegend geschont.

Nach dieser Reise fühlte sich das Team in der kompromisslosen Entscheidung für den Einsatz von Bio-Qualitäten bestätigt. Neben dem Schutz der Natur freute das Team besonderes, dass durch die Unterstützung der nachhaltigen Produktion auch vor Ort die Lebensbedingungen verbessert werden können. Doch darüber hinaus war für das Team diese Reise äußerst wichtig, denn selbst für den erfahrenen Bettwarenhersteller gab es in den Produktionsländern noch etwas dazuzulernen, beispielsweise zu den Vorgängen des ökologischen Anbaus und dem Prozess, den die Bauern durchlebt haben, um Regulierungen zugunsten der Umwelt vor Ort umzusetzen.

Von der Reise in die Umsetzung

So hatte die lange Reise über drei Kontinente einen ähnlichen Effekt, wie sie auch eine Urlaubsreise oder ein längerer Aufenthalt im Ausland hat. Neben all den wichtigen Informationen über die Gewinnung und Verarbeitung von Baumwolle sowie vielen Gesprächen über die Industrie und Entwicklung, bedeuteten die Besuche für das Paradies-Team eine Erweiterung des Horizonts, das Erleben und Schätzen neuer Kulturen sowie letztendlich eine Stärkung der partnerschaftlichen Beziehungen, die sich für das Unternehmen über den gesamten Globus ziehen.

Bis heute sind 90 Prozent der eingesetzten Gewebe im Bettwarensortiment auf Paradies Greentex® BIO-Baumwollgewebe umgestellt worden. Seit 2010 wird der gesamte Strombedarf des Unternehmens aus erneuerbarer Energie bezogen und 2013 wurde das Unternehmen „Fair Trade“ zertifiziert. Seit 2016 arbeitet das Unternehmen CO2-neutral und darüber hinaus wird auf die Vermeidung von Abfall und Emissionen geachtet. Neben diesem beeindrucken Prozess lassen sich zahlreiche weitere Maßnahmen in der nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens nennen.

Im Bereich Verpackung werden 100 Tonnen pro Jahr recycelt und auch bei den Materialien wird stets geprüft, ob Bio-Materialien oder ressourcenschonende Alternativen eingesetzt werden können. Der Bettwarenhersteller ist außerdem Mitglied der „Plant My Tree“- Initiative, die sich um die Aufforstung von deutschen Wäldern und den CO2-Abbau kümmert. Das Unternehmen wurde als Ökoprofit- Betrieb im Rahmen eines ökologischen Projekts für integrierte Umwelttechnik ausgezeichnet. Bei all diesen Maßnahmen verfolgt Paradies neben dem wichtigen Hauptaspekt der Qualität, den Paradieskunden seit Jahrzehnten schätzen, den Ansatz, Nachhaltigkeit in der Identität des Unternehmens zu verankern.

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