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14.07.2020 // Fachkräfte + Märkte

Entrepreneurship ermutigt Studierende für Unternehmensgründung

Die Hochschule Reutlingen, die Hochschule Aalen und die HdM Stuttgart veröffentlichen innerhalb des Verbundprojekts „Spinnovation“ gemeinsam eine Studie zur Förderung von Gründungskultur an Hochschulen. Seit 2016 wurden an den drei Hochschulen zahlreiche Angebote und Lehrformate für Studierende entwickelt, um das Thema Entrepreneurship Education curricular zu integrieren. Ziel ist eine Änderung des Mindset in Richtung Entrepreneurship und Innovation.

Im Rahmen der Begleitforschung wurden an den drei Hochschulen im Zeitraum von Oktober 2017 bis März 2019 2.864 Studierende zur Gründungskultur an der Hochschule befragt. Die Fragebogenstudie erfasst dabei die Themenbereiche „Gründungskultur und Sichtbarkeit an der Hochschule“ und „Einstellung zum Thema Gründung“ und untersucht personale und soziale Einflussfaktoren.

Mehr als 10.000 Studierende sensibilisiert

Bisher wurden mehr als 10.000 Studierende zu Beginn ihres Studiums für das Thema Entrepreneurship sensibilisiert. Die Ergebnisse zeigen: Wer an einer Entrepreneurship-Veranstaltung teilnimmt, fühlt sich in 70% der Fälle anschließend ermutigt, unternehmerisch aktiv zu werden. Werden die Lehrenden zum Thema Gründung als positiv eingestellt wahrgenommen, hat das wiederum vorteilhafte Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Studierenden (Vgl. S. 30).

Sichtbarkeit und Kontaktpunkte – darauf kommt es an!

Auch die Sichtbarkeit der Gründerzentren spielt eine Rolle: 70 Prozent der Studierenden, die mit dem Thema Entrepreneurship in Kontakt gekommen sind, kennen passende Ansprechpartner an der Hochschule. Im Gegensatz dazu wissen 67 Prozent der Studierenden ohne Kontaktpunkte nicht, an wen sie sich bei Interesse an einer Gründung wenden können. Gleichzeitig zeigt sich, dass gerade gesellschaftlicher Impact, die Möglichkeit eine eigene Idee zu verwirklichen und Selbstbestimmung die größten Motivatoren für eine Gründung sind. Finanzieller Erfolg ist für 58 Prozent der jungen Männer und gerade mal für 31% der jungen Frauen ein Motivator (Vgl. S. 45).

Im Gegensatz dazu sind das finanzielle Risiko und die Angst vor dem Scheitern Faktoren, die aus Sicht der Studierenden gegen eine Gründung sprechen. „Den jungen Menschen Mut zum Ausprobieren machen und die Angst vor dem Scheitern zu nehmen, ist eine wichtiges Learning der Studie“, so Prof. Dr. Nils Högsdal, Professor für Entrepreneurship an der Hochschule der Medien. Jürgen Münch, Ressortleiter Entrepreneurship an der Hochschule Reutlingen, ergänzt: „Die Studierenden profitieren von der hervorragenden Unterstützung, entwickeln selbständig Innovationsideen und bauen Unternehmen auf. Selbst wenn ihre Ideen scheitern, lernen sie, Innovationen zu gestalten und unternehmerisch zu denken.“

Die nächsten Schritte der Entrepreneurship Education

Künftig soll eine breite Integration von Entrepreneurship Education an Hochschulen stattfinden, die durch ein Gründungsnetzwerk mit Experten-Wissen unterstützt wird. Die Hochschulen stellen dabei einen wesentlichen Bestandteil des Innovationsökosystems dar und sind deshalb umso relevanter für die regionale Entwicklung. „Unser Ziel ist es nicht, jeden Studierenden zum Gründer zu machen, sondern eine wichtige Schlüsselkompetenz zu vermitteln: die Fähigkeit, Innovationen zu gestalten“, so Prof. Dr. Alexander Roos. Prof. Dr. Gerhard Schneider, Rektor der Hochschule Aalen ergänzt: „Gerade die kleinen und mittelständischen Unternehmen in unserer Region suchen solche Impulse von außen“. Prof. Dr. Hendrik Brumme, Präsident der Hochschule Reutlingen, resümiert: „Vor fünf Jahren sind wir mit unserer Vision von Entrepreneurship Education für alle auf die Politik und Wirtschaft zugegangen. Die Ergebnisse der Studie zeigen eindrucksvoll, wie schnell sich die Einstellung zu diesem Zukunftsthema weiterentwickeln kann.“

Die Studie des in 2015 konzipierten und in den Folgejahren umgesetzten Verbundprojekts steht Ihnen hier kostenfrei zum Download bereit: „ENTREPRENEURSHIP MEETS EDUCATION - Gründungskultur an Hochschulen fördern: Ergebnisse, Erfahrungen und Erfolgsfaktoren aus dem Spinnovation Projekt.“

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