Profil
08.02.2017 // Fachkräfte + Märkte

Gerettet: die Dreikrempelsatzmaschine

18 Meter lang, 18,2 Tonnen schwer und 84 Jahre alt:

Die 1932 erbaute und im selben Jahr in Reutlingen heimisch gewordene Anlage zur Weiterverarbeitung von Wolle – im Fachjargon als „Dreikrempelsatz“ bezeichnet – wurde nun offiziell an das Industriemagazin des Heimatmuseums übergeben. Dies ist dem Einsatz des Fördervereins des Industriemuseums, dem Verein Campus, der Albstädter Firma Groz-Beckert sowie Südwesttextil zu verdanken. 34 000 Euro hat die Demontage und der schwierige Transport der Maschine von der Hochschule zum Industriemuseum gekostet. „Für uns war es wichtig, dass sie zu Lehrzwecken erhalten bleibt“, begründete Eric Jürgens das Engagement von Groz-Beckert. Ramazan Selcuk, der an der Hochschule Reutlingen für die Fasertechnologie verantwortlich ist, lernte die Krempelmaschine bereits im Studium kennen: „Es war Liebe auf den ersten Blick.“ Der Begriff Krempel, erklärt er, kommt von Krampe, das bedeute Haken. Die wiederum sorgen in einer großen Trommel dafür, dass die zunächst ganz wirren Fasern immer weiter vereinzelt und kardiert werden. In weiteren Fertigungsgängen entsteht nach und nach ein loses Vlies und später das fertige Garn.

„Edle Fasern wie Kaschmir werden auch heute noch mit solchen Maschinen verarbeitet. Es dürfte Anfang der 1930er-Jahre weltweit davon nur zwischen 30 bis 40 gegeben haben“

Prof. Dr. Harald Dallmann, Vizepräsident der Reutlinger Hochschule

Das historische Schmuckstück, das von drei Motoren im Gleichlauf angetrieben wird und noch immer voll funktionsfähig ist, kann ab sofort im Industriemagazin bewundert werden.

Mehr zum Thema

Logo SüdwesttextilDieser Browser wird leider nicht unterstützt.

Bitte verwenden Sie einen alternativen Browser oder aktualisieren Sie die bestehende Software.

> ECMAScript 6 required