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Stickerei meets Fashion

17 Modedesign-StudentInnen und eine industrielle Einkopf-Stickmaschine. Das Ergebnis: individuelle und ausgefallene Einzelstücke. Das Kooperationsprojekt des Südwesttextilmitglieds Madeira und der AMD Akademie Mode & Design München zeigt, dass Stickereien aktuell und angesagt sind .

Ein Blick in die Schaufenster der Modemetropolen verrät: Stickerei ist in! Längst hat sich das Image vom angestaubten Relikt aus Großmutters Zeiten zum coolen Designelement gewandelt. Das Kooperationsprojekt „Frida Kahlo – Fashion & Pain“ der Garnfabrik aus Freiburg zeigt was entsteht, wenn Traditionshandwerk auf Neugier und Entwicklerdrang trifft.

Was als geplante Vortragsreihe des Familienunternehmens aus Freiburg begann, entwickelte sich im Laufe des vergangenen Sommersemesters zu einem kreativen Stickdesignprojekt. Im Themenblock „Fashion and Pain“ ließen sich die Studierenden im Fachbereich Modedesign bei ihren Kreationen von der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo inspirieren – und stellten ihr eine weitere prominente Persönlichkeit als moderne Kontrastfigur gegenüber.

Mitglied

Madeira fördert Designtalente

Um die Studierenden sicher auf völliges Neuland zu führen, schulte Madeira in mehreren Vorlesungen zum Thema Stickgarne und Zubehör, stellte Materialien zur Verfügung und betreute besonders die Planung der Programmierung des Stickdesigns. Denn wer meint, die Jungdesigner hätten selbst zur Sticknadel gegriffen irrt: gestickt wurde mit einer industriellen Stickmaschine. Die hierfür angewendete Technik wird im Fachjargon als „punchen“ bezeichnet und beschreibt die Digitalisierung der Stickvorlage für die Software der Maschine. Aus Zeit- und Budgetgründen wurden die Muster von einer Fachfirma umgesetzt, der die Studierenden ihre Ideen für die gewünschte Umsetzung kommunizieren mussten. Gar nicht so einfach – und dabei beinhaltet die Planung industrieller Stickerei noch weitere Aspekte: so will das passende Garn in der richtigen Stärke abhängig von der Beschaffenheit des Stoffs gewählt, das richtige Stickvlies zur Stabilisierung ausgesucht und die Maschine richtig eingestellt werden.

Um das Engagement zu fördern, wurde das Projekt von den Vertretern der Madeira Garnfabrik und der AMD Projektleitung als Wettbewerb ausgeschrieben. Die drei Teilnehmer mit den außergewöhnlichsten Ausführungen sollten die einmalige Chance erhalten, ihre Exponate auf bedeuteten Mode- und Textilmessen wie der Munich Fabric Start auszustellen.

Die Gewinner

Die Gewinner des Wettbewerbes waren Lukas Burkia (Platz 1), Helena El Malek (Platz 2) und Theresa Höbarth (Platz 3).

Die drittplazierte Theresa Höbart ließ wiederum Wissenschaft und Kunst wie Yin und Yang aufeinandertreffen und wählte Stephen Hawking für Ihre Arbeit.

Die Studentin Helena El Malek, die für ihr Design den zweiten Preis erhielt, recherchierte viel und suchte sich als Gegenstück Lady Gaga aus. Über ihr Kleid verrät die Nachwuchsdesignerin: „Der Schnitt ist von den oftmals gerade geschnittenen traditionellen mexikanischen Oberteilen inspiriert. Weißes Kunstleder wirkt modern und soll an eine Leinwand erinnern. Für das Stickmuster habe ich Fridas Malereien abgewandelt und an Gagas provokative Auftritte mit Blut und rohem Fleisch angepasst.“

Das Stickmotiv des Gewinners vereint Frida Kahlo und Steve Jobs. „Beide verbindet ihre schwere Krankheitsgeschichte und von beiden existieren ikonische Bilder, die ich unbedingt in meine Entwürfe einbinden wollte. Daraus entstand die Idee, die Gesichtsmerkmale miteinander zu verschmelzen.“ Burkias Stickdesign zeigt Frida Kahlos Haarschmuck, darunter die bekannte „Denkerpose“ des Apple-Gründers mit der Hand am Kinn.

Studierende der AMD haben mit Madeira Garnen Stickkreationen geschaffen.
©Theresa Hoebart
Isabel Winckler Design und Helena El Malek von der AMD haben Werke mit Madeira Garnen kriert.
©Isabel Winckler Design & Helena El Malek
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