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Bildungskongress 2021: Standortfaktor berufliche Bildung

Die Corona-Krise hat den dringenden Handlungsbedarf beim Ausbau der Digitalisierung an den Schulen im Südwesten offengelegt.

„Entwicklungspotenziale und Defizite treten derzeit wie unter einem Vergrößerungsglas zutage“, erklärten Thomas Speck, Vorsitzender des Verbands der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen in Baden-Württemberg (BLV), und der zuständige Geschäftsführer der Arbeitgeber Baden-Württemberg, Stefan Küpper, am 5. Februar in Stuttgart bei dem online durchgeführten Kongress „Standortfaktor berufliche Bildung: Für eine erfolgreiche Transformation Baden-Württembergs“. Beide Verbände haben im Hinblick auf die bevorstehende Landtagswahl in einer gemeinsamen Erklärung ihre Erwartungen an die Berufsbildung in der digitalen Transformation vorgelegt.

„Die Arbeitgeber Baden-Württemberg und der Berufsschullehrerverband erwarten von einer neuen Landesregierung, im Bildungsbereich den Schalter vom Notfall- auf den Innovationsmodus umzulegen“, sagten Speck und Küpper: „Nur so kann die Digitalisierung der Schulen in unserem Bundesland gelingen.“ Die Einrichtung einer belastbaren digitalen Infrastruktur in den Bildungseinrichtungen müsse dabei höchste Priorität haben. Dazu gehören verbindliche Vereinbarungen mit den Schulträgern über die Qualität und Geschwindigkeit der Internetversorgung aller Schulen, eine alltagstaugliche und belastbare LAN- und WLAN-Struktur in den Schulen sowie pädagogische Server. Die Genehmigungsverfahren müssten dabei deutlich beschleunigt werden, damit die bisher nicht abgerufenen Mittel aus dem bundesweiten Digitalpakt Schule sowie weitere ergänzende Förderlinien endlich eingesetzt werden könnten.

Neben der technischen Ausstattung der Schulen ist es unverzichtbar, pädagogische Standards zum Erwerb digitaler Kompetenzen sozusagen als vierte Kulturtechnik zu entwickeln. Auch nach Überwindung der Corona-Pandemie sollten hybride Modelle aus Präsenz- und Fernunterricht weiter im Schulalltag etabliert werden – eine weitere Forderung der beiden Verbände. Dabei sollten auch Angebote außerschulischer Partner einbezogen werden.

Zur Unterstützung der Schulleitungen brauche es an jeder beruflichen Schule eine neue Stelle für einen Mitarbeiter, der die Umsetzung von Innovationen und die Digitalisierung des Unterrichts koordinieren solle, forderten Speck und Küpper: „Diese Koordinatoren sollen als Mitglied des Schulleitungsteams an jeder Schule ein Netzwerk nach innen und außen aufbauen. Neue Techniken und Software der Ausbildungsbetriebe können über diesen Weg kontinuierlich in die Berufsschulen gelangen.“ Der Koordinator solle als Bindeglied zu schulischen Unterstützungsinstitutionen auch den Austausch mit privaten Fortbildungspartnern fördern.

Ansprechpartner*innen

Christine Schneider

Leiterin Fachkräfte + Märkte

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