ECHA präzisiert Liste der SVHC-Kandidatenstoffe

Seit 10. Juli 2017 umfasst die Liste der SVHC-Kandidatenstoffe (Bosphenol A/Phthalate) genau 174 Substanzen. Perfluorhexan-1-sulfonsäure und seine Salze (PFHxS) sind jetzt auch dabei.

Durch den Vorschlag Schwedens ist PFHxS als erste Substanz der sogenannten C6-Fluor-Chemie von der ECHA auf die SVHC-Kandidatenliste gelistet worden. Der Stoff hat direkt für Textiler bzw. Textilien wie auch für viele andere Industrien kaum Relevanz, ist aber dennoch von sehr hohem Interesse. Analog zu PFOS und PFOA (C8-Chemie), die bereits vor der PFOA-Restriktion als SVHC-Stoffe auf die Kandidatenliste gekommen sind, scheint die ECHA nun einen bereits für viele Fachleute vorgezeichneten Restriktions-Pfad in der C6-Chemie zu beschreiten.

Aller Voraussicht nach wird PFHxA wohl alsbald als SVHC-Soff nachfolgen und damit wäre die gesamte C6-Chemie im Fokus, die ursprünglich als Alternative zur C8-Fluorchemie in verschiedenen Industrien propagiert wurde. Insbesondere PFHA ist sehr textilrelevant, denn die Substanz entsteht in Spuren als Nebenprodukt bei der Synthese von wasser-, chemikalien- und ölabstoßenden fluorierten Polymeren aus C6-Telomerrohstoffen.

Fluorfreie Alternativen zeigen durch die Bank noch immer erhebliche Mängel bei den verschiedenen Effektniveaus und vor allem die Wasch-, Chemisch-Reinigungs- sowie Hydrolysebeständigkeit sind toxikologisch noch kaum untersucht. Der Druck auf die chemische Industrie endlich funktioniere Alternativprodukte zu entwickeln, die keine „REACH-Halbwertszeit“ besitzen, steigt damit massiv an.

Auch die Eingabe zum SVHC-Stoff Bisphenol A, das für die textilen Verbundwerkstoffe sehr relevant ist (wir berichteten bereits separat darüber) und anderen SVHC-Stoffen (textilrelevante Phtalat-Weichmacher) wurden präzisiert.

Die entsprechende Pressemeldung der ECHA finden Sie unter Downloads.