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03.11.2021 // Innovation + Nachhaltigkeit

Textile Kreislaufwirtschaft – Wo stehen wir, wo geht es hin?

Das Forschungskuratorium Textil untersucht in einer groß angelegten Studie den Status quo der textilen Kreislaufwirtschaft.

Die Ziele des Green Deal stellen unsere Branche in absehbarer Zeit vor einige neue Herausforderungen. Das Forschungskuratorium Textil untersucht in einer groß angelegten Studie den Status quo der textilen Kreislaufwirtschaft. Wo sehen die Unternehmer künftig Hindernisse, diese Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen? An welchen Stellschrauben müssen wir dafür drehen?

Um das im Green Deal der EU-Kommission geforderte Ziel der Null-Netto-Emissionen zu erreichen, brauchen wir nicht nur lineares Recycling, welches im größten Teil der deutschen Textil- und Bekleidungsunternehmen bereits gelebte Praxis ist, sondern nahezu vollständig geschlossene Kreisläufe.

Kreislaufwirtschaft ist eines der wichtigen Themen der Studie „Perspektiven 2035“, welche im Frühjahr 2020 veröffentlicht wurde. Dieses wird nun in einer vertiefenden Studie detailliert weiterverfolgt.

Eine erste Infoveranstaltung sowie vier Workshops hat das Forschungskuratorium gemeinsam mit Experten aus Textilindustrie, Maschinenbau sowie der Forschung als Sprungbrett genutzt, um möglichst tief in dieses Thema einzutauchen. Die Teilnehmer haben entlang der textilen Prozesskette die größten Hürden erörtert und diskutiert, wie man diesen begegnen kann. Hat das einzelne Unternehmen konkrete Einflussmöglichkeiten oder benötigt es die Unterstützung eines Partners oder gar eines ganzen Netzwerks, um einen Kreislauf zu schließen? Auch darauf gab es erste Antworten.

Mit sieben Einzelthemen haben sich die Teams während der vier Termine primär beschäftigt. Darunter solche wie die Erforschung von Materialeigenschaften, Besonderheiten, die das Recycling technischer Textilien mit sich bringt oder auch das Potenzial der Dekarbonisierung durch Recycling. Bei der Frage, wie Partner für die einzelnen Prozesse gefunden und aktiviert werden und welche Rollen sie bei der Lösung der jeweiligen Probleme einnehmen können, wurden erste Schritte und Meilensteine herausgestellt.

In diesem Zuge entstand eine deutschlandweite Karte, auf der potenzielle Akteure regional verortet werden. Sie wird mit der Zeit sukzessive erweitert. Die zahlreichen Fragestellungen werden nun in einer Onlineumfrage noch einmal im Unternehmensnetzwerk platziert, um die erhaltenen Einblicke zu erweitern. Parallel dazu läuft auch eine Umfrage zum Status quo in der Forschung.

In einem weiteren Workshop möchte das Forschungskuratorium eine Technologie-Roadmap erstellen. Diese enthält einen Überblick darüber, über welche Technologien die Branche verfügen sollte, um die gesteckten Ziele zuverlässig zu erreichen. Auf Basis der gesammelten Ergebnisse führt das FKT eine Analyse durch, um den noch bestehenden Handlungsbedarf in der Forschung und bei den Unternehmen zu verdeutlichen. Sowohl Unternehmen, Forschung als auch Politik werden daraus Handlungsempfehlungen ableiten können.

 

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