Diese Kampagne wurde ins Leben gerufen, um die vielfältigen Facetten unserer Branche hervorzuheben und das Bewusstsein für die Bedeutung von Vielfalt in all ihren Formen für die europäische Gemeinschaft zu stärken.
Textil so vielfältig wie IHR.
Hinter unserem gemeinsamen Claim stehen:
Vielfalt und Europa
- Gelebte menschliche Vielfalt in unseren Betrieben, verbunden mit einer Willkommenskultur für Fachkräfte aus dem In- und Ausland, die in der Textil- und Bekleidungsindustrie arbeiten möchten.
- Vielfalt in Form von Bildungs- und Einstiegsmöglichkeiten in der Branche sowie Angebote im Texoversum, dem europäischen Leuchtturm für textile Ausbildung und Innovation – für alle Menschen, die sich mit Textil beruflich beschäftigen oder interessiert sind.
Textil kann viel
Vielfältig und für die Zukunft gedacht – mehr als 100 Beispiele aus Baden-Württemberg und darüber hinaus zeigen die Vielfalt der Anwendungen und Innovationen von Textil.
Die Broschüre „Textil kann viel“ illustriert in acht Bereiche, was Textil alles kann:
- Umwelt, Energie und Nachhaltigkeit
- Heim und Wohnen
- Bauen und Infrastruktur
- Medizin und Gesundheit
- Arbeits- und Schutzbekleidung
- Mode und Bekleidung
- Material und Verarbeitung
Vor dem Hintergrund der nationalen politischen Entwicklungen und der gleichzeitig hohen Relevanz der Gemeinschaft der Europäischen Union für unsere Industrie richten wir uns mit einer klaren Botschaft an die Öffentlichkeit: die Textil- und Bekleidungsindustrie in Baden-Württemberg positioniert sich für Demokratie, Vielfalt und Europa. Unsere Branche ist nicht nur vielfältig, was Produkte und Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt angeht, sondern steht auch für gelebte menschliche Vielfalt verbunden mit einer Willkommenskultur für Fachkräfte aus dem In- und Ausland.
Edina Brenner, Hauptgeschäftsführerin Südwesttextil
Stimmen unserer Mitglieder
Vielfältig für Europa: Unsere Themen
Zehn Punkte für die textile Zukunft in Europa: Südwesttextil benennt mit Blick auf die Europawahl im Juni wesentliche politische Eckpunkte für die baden-württembergische Textil- und Bekleidungsindustrie.
1 – Willkommenskultur
Die baden-württembergische Textil- und Bekleidungsindustrie befürwortet eine Einwanderungspolitik, die qualifizierten Fachkräften aus dem europäischen und weltweiten Ausland offensteht. Als Branche setzten wir uns dafür ein, dass die Anerkennungsverfahren für die berufliche Qualifizierung weiter vereinfacht werden, damit Deutschland auch seinerseits attraktiv für einwanderungswillige Fachkräfte ist. Vielfalt in den Belegschaften bereichert unsere Betriebe – wir fördern und unterstützen auch aktiv die gesellschaftliche Integration von Mitarbeitenden.
2 – Zentrale Einwanderungsbehörde
Im Rahmen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes benötigen wir die Einrichtung einer zentralen Einwanderungsbehörde und die Schaffung einer digitalen Plattform, auf der alle relevanten Prozesse für die Beteiligten zugänglich und leicht abrufbar sind. Die Komplexität von Prozessen muss für Unternehmen reduziert und die Digitalisierung vorangetrieben werden.
3 – Energie
Textil kann viel, aber nur mit planbarer bezahlbarer Energie, die im europäischen bzw. weltweiten Kontext wettbewerbsfähig ist. Planungssicherheit und konkurrenzfähige Preise sind die Basis, damit Produktion während der Energiewende in Europa erhalten bleibt und auch in Zukunft systemrelevante Produkte z.B. im Bereich der technischen Textilien hergestellt werden können.
4 – Faire Wettbewerbsbedingungen
Unsere Industrie ist dank ihrer innovativen Produkte in der globalisierten Welt konkurrenzfähig. Innerhalb von Europa brauchen wir aber einheitliche und faire Wettbewerbsbedingungen, die für alle gelten, sei es im Bereich Steuern, Umweltschutz, Zollpolitik, Produktsicherheit, etc. Anstatt einzelstaatlicher Initiativen ist es entscheidend, gemeinsam die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft im internationalen Vergleich zu stärken – denn zusammen sind wir stark.
5 – Berichtspflichten harmonisieren
Bürokratieentlastung ist auch auf europäischer Ebene dringend erforderlich. Diverse Berichtspflichten, die z.B. für das europäische Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, die Nachhaltigkeitsberichterstattungsrichtlinie oder die Taxonomie-Verordnung etc. erforderlich sind, sollten harmonisiert werden. Aktuell führen separate Berichtsanforderungen zu unnötigem Aufwand und ineffizienten Abläufen. Eine ressortübergreifende Lösung wird benötigt, um diesen bürokratischen Aufwand deutlich zu reduzieren.
6 – Zeitgemäße Arbeit
Flexibilität und Eigenverantwortung bilden die Grundlage für die Arbeitsplätze der Zukunft. Zur Förderung einer flexiblen Arbeitsgestaltung, die den Bedürfnissen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern entspricht, brauchen wir die Umsetzung der europäischen Arbeitszeitrichtlinie in Deutschland. Dies beinhaltet die Einführung einer wöchentlichen statt einer täglichen Höchstarbeitszeit sowie eine Flexibilisierung der Ruhezeit.
7 – Transformation mit Augenmaß
Die Textil- und Bekleidungsindustrie steht für innovative Entwicklungen unter Einbeziehung von Umwelt- und Nachhaltigkeitssstandards. Regulierungen in diesem Bereich sollten jedoch mit Augenmaß und Übergangsfristen erfolgen, so dass Transformation mit Wirtschaftlichkeit und Wachstum – auch für den Mittelstand – zu verbinden ist und Arbeitsplätze erhalten bleiben.
8 – Digitalisierung
Weltweit werden Digitalisierung und Künstliche Intelligenz zu großen Veränderungen führen, bspw. in Geschäftsmodellen, der Arbeitswelt und in Prozessfortschritten. Europa muss hier einen Rahmen für Innovationen bieten und die Regulatorik auf ein Mindestmaß begrenzen, sodass europäische Unternehmen gegenüber dem globalen Ausland konkurrenzfähig bleiben.
9 – Innovativ für die Zukunft
Forschung und Entwicklung sind wesentliche Stärken der Textil- und Bekleidungsindustrie in Europa. Textile Forschungszentren spielen als Innovationstreiber eine Schlüsselrolle. Ihre Arbeit im Bereich zukunftsweisender Technologien sollte durch europäische Zusammenarbeit weiter gestärkt und ein leichterer Zugang zu europäischen Fördermitteln gewährleistet werden.
10 – Zusammenhalt
Die Europäische Union ist eine Stärke und eine Chance, die es zu nutzen und gemeinsam weiterzuentwickeln gilt. Wir müssen das Bewusstsein dafür schaffen und den Zusammenhalt nach innen und außen stärken. Wir stehen in der aktuellen schwierigen weltpolitischen Lage bewusst dafür, unser europäisches Wertesystem zu verteidigen.
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