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Michael Schmidt und Hans-Peter Mauch bei der symbolischen Spulenübergabe in der Produktion.
©W. Zimmermann GmbH & Co. KG
16.11.2023 // Kommunikation + Event

Spulenübergabe in bewährter Präzision

Eine Unternehmensnachfolge mit Bekenntnis zur Beständigkeit – in ihrem Jubiläumsjahr steht die Firma Zimmermann vor einer großen Veränderung und gleichzeitig zu ihrer etablierten Philosophie, für Kunden mit höchsten Ansprüchen Umwindegarne zu entwickeln und zu produzieren.

Nicht die meisten, sondern die besten Umwindegarne zu produzieren – so fassen Hans-Peter Mauch und Michael Schmidt die Vision der W. Zimmermann GmbH mit Sitz in Weiler-Simmerberg zusammen. Seit April läuft die „Spulenübergabe“ bei dem 1953 durch Werner Zimmermann gegründeten Umwindegarnhersteller. Nach insgesamt 44 Jahren im Unternehmen steht zum Ende des Jubiläumsjahrs der wohlverdiente Ruhestand von Geschäftsführer Hans-Peter Mauch an. Die wichtige und anspruchsvolle Suche nach einer geeigneten Nachfolge begann im letzten Jahr, denn die neue Geschäftsführung sollte zur Philosophie des Unternehmens passen und andersherum. „Ideal gelungen“ ist dies aus Perspektive des langjährigen Geschäftsführers mit Michael Schmidt. Der diplomierte Wirtschaftsingenieur startete seine Karriere in der Beratung im Bereich Produktion und Logistik, danach war er über zwanzig Jahre in verschiedenen Positionen bei der Groz-Beckert KG und zuletzt Geschäftsführer der Steven Reeds GmbH. Aus dieser Position bringt Michael Schmidt hohe Kundenorientierung und ein starkes Bewusstsein für Qualität mit – Werte die auch bei Zimmermann eine große Rolle spielen.

"Wir sind als Unternehmer verpflichtet, Lösungen zu suchen." 

Hans-Peter Mauch & Michael Schmidt, Geschäftsführer W. Zimmermann GmbH & Co. KG

Das Allgäuer Unternehmen sieht sich in der Nische Zuhause und produziert insbesondere für die Hersteller von medizinischer Kompressionsbekleidung. Von kleinen bis großen Mengen, in vielen verschiedenen Farben und Konstellationen, ist hier stets eine hohe und konstante Qualität gefragt. Dies beantwortet Zimmermann mit einer hohen Fokussierung auf die Bedürfnisse der Kunden, deren Anforderungen insbesondere durch eine enge Zusammenarbeit in der Entwicklung und Qualitätssicherung gewährleistet werden.

Mauch und Schmidt übersetzen dies beide in das Selbstverständnis, als Geschäftsführer Teil des Teams zu sein. Team nicht nur im Sinne der eigenen inzwischen 170 Mitarbeitenden, sondern auch mit den Kunden. Diese Grundidee und der Wert der Verlässlichkeit lassen sich in verschiedenen Meilensteinen erkennen, die zur heutigen Positionierung des Unternehmens geführt haben.

Mitglied

Wesentliche Wachstumsbasis...

...für Zimmermann ist seit der Gründung die sukzessive Investition in den Firmensitz. 1961 gebaut, wurde er nur sieben Jahre später erweitert. 1981 kam eine neue Fabrikationshalle hinzu, 1997 wurde die Produktion erneut räumlich und maschinell erweitert. Mit einem zweiten Werk in Aichach unterstützt Zimmermann seit 2008 die weitere Marktentwicklung mit zusätzlichen Kapazitäten in Deutschland. Ein klares Bekenntnis zum Fortbestand des Standorts begründete auch die Wahl der branchenfremden Geiger Gruppe als Firmengründer Werner Zimmermann Ende der 1980er Jahre nach einem Käufer suchte. Heute verbindet Zimmermann und den mittlerweile in vierter Generation geführten vielseitigen Firmenverbund nicht nur die feste Verwurzelung im Allgäu, sondern auch ein Wertesystem, das Beständigkeit und Moderne paart.

Der starke Standort war seit der Jahrtausendwende Ausgangspunkt für die Internationalisierung bei Zimmermann.

„Die Welt ist ein Dorf und wir sind dabei"

erklärt Hans-Peter Mauch, der nach seiner kaufmännischen Ausbildung in den Vertrieb bei Zimmermann im Zeichen des Exportaufbaus einstieg.

Dies ist ihm nicht nur in den ersten Jahren im Unternehmen, sondern im besonderen Maße seit der Übernahme der Geschäftsführung 1989 gelungen. Die erste Produktionspartnerschaft mit Adatex in Brasilien entstand 2006 aus der Notwendigkeit heraus, den lokalen Bedarf für den Medizinalbereich mit ausreichend hohen und vor allem konstanten Qualitäten zu beliefern. Auf jahrelangen Export seit dem Ende der 90er Jahre folgte 2018 der Kauf des ehemaligen Konkurrenten DynaYarn in den USA und damit eine eigene Produktion in North Carolina. Auch in Zukunft sehen Hans-Peter Mauch und Michael Schmidt viele Möglichkeiten, im Sinne und in enger Zusammenarbeit mit ihren Kunden, weiter international zu agieren. In ihrer Nische seien sie in der Kombination aus starkem deutschen Standort und internationalen Aufstellung einzigartig. Verlässlichkeit und Qualität in allen Märkten für die Kunden sicherzustellen, steht für Zimmermann grundsätzlich an erster Stelle. So war auch in der Corona-Krise die oberste Prämisse für den Allgäuer Garnproduzenten, die Lieferkette durch hohe Lagerbestände zu sichern, um insgesamt verlässlicher Partner für Kunden in unsicheren Zeiten zu bleiben.

Bei immer rauer werdenden Marktbedingungen,...

...ist die strategische Führung des Unternehmens und die integrierte Lösungsfindung mit Kunden entscheidend für die Entwicklung des Unternehmens in den letzten Jahren gewesen. Als „First Mover“ stieß Zimmermann schon ab 2002 eine verstärkte Innovationsarbeit im Bereich Smarter Textilien an. Die Motivation bestand vor allem darin, mit der eigenen Entwicklungsarbeit Impulse im Markt zu setzen. Das Engagement brachte dem Unternehmen Renommee und Anerkennung − ein weltweit einzigartiger elastischer Draht, die Auszeichnung mit dem bayrischen Innovationspreis, Anwendungen in der Elektromuskelstimulation, der sensorischen Überwachung von Herz-Kreislauf-Funktionen oder im hochtechnischen Bereich der Schutzausrüstungen sind einige erreichte Ergebnisse aus dieser Zeit. Auch heute noch greift das Unternehmen auf diese Entwicklungsansätze zurück und ist für seine Kunden kompetenter Ansprechpartner für technische Garne. Ob die Entwicklung smarter Anwendungen ein Erfolgstreiber für das Unternehmen war, lässt Hans-Peter Mauch offen, für ihn und seinen Nachfolger Michael Schmidt gilt vielmehr:

 „Wir sind Unternehmer, die etwas unternehmen.“ 

Ein letztes großes Projekt setzte Hans-Peter Mauch noch in diesem Jahr mit der Modernisierung und Erweiterung der Verwaltung des Hauptsitzes um. Die Qualität der Arbeitsplätze wird parallel zur energetischen Sanierung erhöht und aus den alten Räumlichkeiten entstehen wiederum Produktionsräume. Hans-Peter Mauch blickt aber nicht nur auf das physische Wachstum des Unternehmens mit Stolz zurück. Neben den Faibles für Strategie und Vertrieb, die er lachend eingesteht, empfindet Hans-Peter Mauch vor allem Wertschätzung und Begeisterung für das Stärken von Stärken als wichtig. Die Fähigkeiten von Menschen zu entwickeln, ihr Know-how, Mitdenken und ihre Hilfsbereitschaft − das sei letztendlich neben dem festen Wertesystem der große Standortvorteil Deutschlands. Michael Schmidt ergänzt dies um die enge Zusammenarbeit mit dem textilen Maschinenbau, die Verbindung zu Hochschulen und die Chance durch Aus- und Weiterbildung in technisches Wissen zu investieren.

Mit Blick auf den Standort Deutschland sehen beide Geschäftsführer vor allem viele Potenziale. In der Corona-Krise lag für das Unternehmen die Chance darin, die eigenen Kapazitäten ideal und verlässlich für die Kunden in unsicheren Zeiten einzusetzen. Durch schon 2010 etablierte Maßnahmen zum Energiemanagement konnte der Energiebedarf pro Kilogramm Garn um 35 Prozent gesenkt werden. Beim Thema Nachhaltigkeit arbeitet Zimmermann eng mit der Geiger Gruppe zusammen, setzt auf Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft. „Wir sind als Unternehmer verpflichtet, Lösungen zu suchen“, so fassen Hans-Peter Mauch und Michael Schmidt ihr Credo zusammen. Statt Herausforderungen zu beklagen, sehen beide viele Chancen und Stärken, die es zu nutzen gilt. So soll es zukunftsorientiert, aber mit klarem Bekenntnis zu Werten und Erfolgsbasis der Vergangenheit weitergehen − in den nächsten 70 Jahren bei Zimmermann.

©W. Zimmermann GmbH & Co. KG
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