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27.04.2021 // Kommunikation + Event

Storytelling: Wozu eigentlich?

Das Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Kommunikation erklärt in einem Blogartikel alles über Storytelling.

Das Geschichtenerzählen ist fast so alt wie die Menschheit selbst. Es geschieht ganz natürlich und zu unterschiedlichsten Zwecken. Gerade im Marketing kann es jedoch mehr leisten als eine „Gute-Nacht-Geschichte“. Storytelling kann dazu beitragen, das eigene Unternehmen in seiner Sympathie und seiner Wahrnehmung nach außen zu steigern. Eine Chance, die es zu nutzen gilt.

Materialien und Quellen

Was ist Ihre Story?

Haben Sie sich schon mal gefragt, wie Ihre persönliche Lebensgeschichte heißen könnte? Und wenn Sie die Hauptperson eines Hollywood-Films wären: Was wäre das für ein Film? Eine Komödie, ein Drama? Ein Liebesfilm oder eine Action-Serie? Keine Sorge, Sie müssen sich nicht festlegen. Nur darüber nachdenken. Denn jeder hat eine Geschichte – und Geschichten sind überall. Man muss sie nur finden. Denken Sie nun an Ihr Unternehmen: In welchem Film würde Ihr Unternehmen mitspielen? Nur Mut. Storytelling ist eine Methode, die mehr kann als unterhalten. Sie kann eine Botschaft senden und Empathie erzeugen – in Watte gehüllt oder mit dem Holzhammer – aber auf jeden Fall bildstark.

Mit Strategie zur Geschichte – So geht’s!

Was haben Kommunikationsstrategie und Storytelling gemeinsam? Im ersten Schritt geht es um Analyse. Zum Beispiel um die Analyse Ihres Unternehmens. Wer sind Sie, was zeichnet Sie aus? Was bieten Sie an und wer sind Ihre Mitbewerber/-innen?

Wenn Sie diese Fragen geklärt haben, denken Sie über Ihre Zielgruppe nach: Wie sehen Ihre drei typischsten Kunden/-innen aus? Was lieben sie und was hassen sie? Besonders das Stichwort Zielgruppe ist wirklich wichtig für Ihre Story, denn: Die Geschichte muss für die Empfängerin oder den Empfänger interessant und relevant sein, sonst wird ihr keine Aufmerksamkeit geschenkt. Jede Person findet allerdings etwas anderes interessant. Finden Sie deshalb heraus, was Ihre Zielgruppe anregend findet. Versetzen Sie sich in sie hinein. Wo ist der Mehrwert für Ihre Zielgruppe? Welche Neuigkeit lässt sie aufhorchen?  „Nähe, Nutzen, Neuigkeit“: Das sind nicht nur klassische Nachrichtenfaktoren, die Journalisten verwenden. Es sind Faktoren, die auf Ihre Unternehmensgeschichte übertragbar sein könnten. Tipp: Bitte vergessen Sie beim Entwickeln Ihrer Geschichte nicht, Emotionen zu wecken, da diese Ihre Zielgruppe besonders involvieren werden.  

Eine weitere Gemeinsamkeit von Storytelling und Strategiefindung: Auch Geschichten verfolgen ein Ziel. Was genau ist Ihr Ziel und warum verfolgen Sie dieses Ziel? Möchten Sie, dass Ihr Unternehmen so abenteuerlustig wahrgenommen wird wie ein berühmter Hersteller von Energie-Drinks? Möchten Sie den Weihnachtsmann neu erfinden oder stehen Sie mit Ihrem Namen lieber für biologische Babynahrung oder Müsli in Mundart? Egal wo Sie sich einordnen, tun Sie es durch eine Geschichte, die Ihnen entspricht.

 

Wer ist die Heldin oder der Held Ihrer Zielgruppe?

Die Heldin oder der Held Ihrer Geschichte muss nicht perfekt sein wie Superman oder Superwoman. Die Person darf ruhig Ecken und Kanten haben, aber sie sollte auf jeden Fall für Ihre Zielgruppe interessant sein. Hilfreich kann es sein, wenn nicht Ihr Unternehmen selbst Held ist, sondern jemand Drittes, dem Ihr Unternehmen aber zum Erfolg verhilft.

Auf jeden Fall durchlebt die Person der Heldin oder des Helden in Ihrer Geschichte einen Konflikt. Im Bestehen der Herausforderung wird eine Botschaft mitgesendet. Diese kann mit der Botschaft Ihres Unternehmens übereinstimmen, um bei Ihrer Kundschaft auf offene Ohren und Herzen zu stoßen.

Ihre Story darf ruhig kurz und pointiert sein. Gerade, wenn Sie über das Senden Ihrer Geschichte nachdenken und diese vielleicht in sozialen Medien teilen möchten: Schreiben Sie auf keinen Fall Romane oder produzieren Sie Videos in Überlänge. Denn: In der Kürze liegt die Würze. Und Storys, die nicht zur Sache kommen oder nicht zum gewählten Kanal passen, werden abgeschaltet oder weggeklickt.

Die Moral von der Geschicht‘

Geschichten spielen eine große Rolle in der Unternehmenskommunikation bzw. im Content-Marketing. Geschichten können Menschen mit einer Marke oder einem Unternehmen verbinden und tragen dazu bei, sich mit etwas oder jemandem zu identifizieren. Natürlich eignet sich nicht jeder Kontext oder jede Textsorte für eine Geschichte. In einer Bedienungsanleitung oder in einem Kochrezept schießt die Methode des Storytellings möglicherweise über das Ziel hinaus, aber auch das alles gibt es und wenn es hilft, Ihr Unternehmensziel zu erreichen und Ihrer Zielgruppe gefällt, so sei es.

Was auf jeden Fall Sympathie weckt: Geschichten, die klein gegen groß gewinnen lassen oder Aufstiege zeichnen. Oder Geschichten, die Mut machen, Vertrauen wecken, lustig sind, überraschend oder ein bisschen verrückt. Was davon passt zu Ihnen? Probieren Sie es aus. Vielleicht gelingt Ihnen eine inspirierende Geschichte, die Ihre Kunden/-innen an Ihre Marke bindet. Viel Erfolg dabei!

Folgende Checkliste fasst Merkmale zusammen, wie Sie mit Ihrer Geschichte Empfänger/-innen erreichen:

  • Gelungenen Anfang und ein pointiertes Ende schaffen
  • Dazwischen spannende Geschichte ohne Längen entwickeln
  • Einfache Sprache wählen
  • Bilder im Kopf erzeugen
  • Gefühle wecken
  • Eine Botschaft transportieren
  • Authentische und ehrliche Inhalte verwenden
  • Relevant sein und einen Mehrwert an Infos liefern
  • Empfänger unterhalten
  • Plastische Beispiele finden
  • Zielgruppe überzeugen und bestenfalls ins Handeln bringen

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