Südwesttextil-Jahrestagung 2021
Am 28. Juli war es soweit: die Jahrestagung von Südwesttextil fand im Look21 in Stuttgart statt, erneut als reine Mitgliederversammlung unter Einhaltung aller notwendigen Hygienebedingungen.
Viele Mitglieder nutzten die Gelegenheit, sich endlich wieder in Präsenz zu treffen und wer es sich nicht einrichten konnte, hatte die Gelegenheit, sich digital dazu zuschalten.
Südwesttextil-Präsident Bodo Th. Bölzle gestaltete gemeinsam mit dem neuen Hauptgeschäftsführer Oliver Dawid einen Überblick über alles, was der Verband im letzten Jahr erreicht hat. Beide betonten die Wichtigkeit der Arbeit des Verbands in Zeiten der Pandemie und des Umbruchs. Und – auch nach dem Sommer 2021 wird die Zeit mit Corona weitergehen. Die Impfgeschwindigkeit sinkt, der Anteil an Mutationen und die Inzidenzen steigen. Die Pandemie ist noch längst nicht überwunden, gleichzeitig wächst der Wunsch nach Normalität.
»Wer nur im Jetzt steckt und nie beschreibt, was er machen möchte, will auch keine Gestaltungsziele beschreiben. Ohne Gestaltungsziele können wir auch nicht streiten und Streit ist wichtig für eine Demokratie.«
»Verbände waren in der Pandemie sehr wichtig – die Unorganisierten waren die Verlierer.«
Ähnlich ist es auf dem politischen Parkett: Das Ende der großen Koalition und der Ära Merkel ist gekommen. Wer ihr nachfolgt und welche Parteien im Herbst diesen Jahres eine Regierung bilden werden, ist noch völlig offen. Die Stimmung dieses Sommers griff Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte in seiner Einschätzung zur Bundestagswahl im Anschluss an die Mitgliederversammlung auf. In seinem Vortrag stellte er insgesamt vier Thesen auf:
- Das Virus entscheidet die Wahl,
- Wähler haben das Wahlverhalten von spätmodernen Konsumenten,
- Wir sind privat zufrieden und öffentlich oft unzufrieden und
- Die Bundestagswahl entscheidet auch über den Zustand der resilienten Demokratie.
Seine Analysen zu den aktuellen politischen Debatten, dem Wählerverhalten und der langfristigen Entwicklung unseres Politiksystems sorgten auch nach seinem Vortrag für eine angeregte Diskussion mit dem Publikum der Wunsch nach Normalität.